Gedanken zum Januar Crash der Kryptomärkte

Bitcoin, Ethereum und auch so ziemlich alle anderen Altcoins hatte es in den letzten Tagen heftig erwischt: Die Kursverluste von bis zu 50% waren für viele Investoren sicher nicht leicht zu verdauen. Insbesondere für diejenigen, die erst in den letzten Wochen in den Kryptomarkt eingestiegen sind. Welche Ursachen gab es für den Einbruch und welche fundamentalen Lehren können wir daraus ziehen?

Einer der Hauptauslöser dürften sicherlich Äußerungen aus dem südkoreanischen Justizministerium gewesen sein, dass das Land über ein Verbot des Handels mit Kryptowährungen nachdenke. Diese ging dem Beginn des Kursverfalles unmittelbar voraus und sorgte auch im Nachgang für einige Unruhe, denn, wie sich herausstellte, betrieben Mitarbeiter des Justizministers Insiderhandel mit Bitcoin (BTC) und verkauften die Coins unmittelbar vor der Bekanntgabe dieser Nachricht.

Es wird spannend sein der Ergebnisse der nun laufenden Untersuchung abzuwarten, denn scheinbar handelte es sich um einen Alleingang des Ministers der Widerspruch sowohl innerhalb der Regierung als auch der Bevölkerung auslöste. Der massive Unmut der Südkoreaner gegen ein vermeintliches Verbot von Bitcoin & Co. drückte sich in einer Petition aus, die weit mehr als 100.000 Unterschriften binnen weniger Stunden sammeln konnte.

Interessanterweise liefen zeitgleich auch die ersten Bitcoin-Kontrakte auf den erst im Dezember gestarteten Terminmärkten aus. Mehr zu den Terminmärkten in einem meiner Youtube Videos. Inwiefern dies einen Einfluss hatte, werden wir spätestens nach dem 26.01. beurteilen können, denn dann laufen die nächsten Bitcoin Futures von CME aus. An diesem Tag sollte man also mit höchster Wachsamkeit den BTC-Kurs im Auge behalten.

Eine weitere Begründung lautet schlicht und einfach: Die Märkte geben jeden Januar nach. Diese, aus der Historie abgeleitete, Weisheit wird fundamental auf drei Gründe zurückgeführt:

  1. Es beginnt ein neues Steuerjahr, das heißt, dass viele Leute bewusst ihre Coins bis in den Januar gehalten haben, damit die Steuer erst für 2018 und nicht schon für 2017 fällig wird.
  2. Hohe Ausgaben für Weihnachten. Insbesondere in den USA fließt um die Weihnachtszeit sehr viel Geld in den Konsum. Es kann sein, dass dieser nun im Januar, insbesondere unter Beachtung von Punkt 1, mit dem Verkauf von Kryptowährung finanziert wird.
  3. Das chinesische Neujahrsfest steht bevor. Auch dies führt gemeinhin zu einer Abkühlung der Märkte, da hierdurch über Wochen die Marktaktivität in Asien stark abflaut.

Welche Lehren können nun also für die unmittelbare Marktlage gezogen werden? Es ist durchaus möglich, dass wir um den 27.01. einen erneuten Einbruch des Bitcoin und der Altcoins sehen werden, da die bisherige Erholung sehr verhalten ausfiel. Ich persönlich würde deshalb, wollte ich aktuell in Crypto investieren, noch das kommende Wochenende abwarten. Sollte sich nach auslaufen der Futures keine Schwäche beim BTC abzeichnen, ist ein günstiger Zeitpunkt zum Einstieg.